Ergebnisse in Rio : Diskussion mit Architekten des Stadtplanungsamtes Rios

Universität Vortrag der Architektin und Stadtplanerin der Stadt Rio

Zusammenfassung:

Beim Vortrag in der Uni ging es um die Planung und Umsetzung beim Bau der Olympiastätten.

In Rio de Janeiro wurde das Olympiagelände auf einer ehemaligen Autorennbahn gebaut. Das Geld für dieses Projekt wurde teils von privaten Investoren, teils von Stadt und Staat gegeben. Bei der Errichtung der Sportstätten wurden unter anderem ehemalige Stätten der Panamerikanischen Spiele renoviert und wiederverwendet. Bei den Gebäuden musste aber auch für die passende sichere Infrastruktur gesorgt werden und darauf geachtet werden, dass sie für jede Person zugänglich sein konnte. Es war wichtig, die strengen Anforderungen des IOC genau einzuhalten, was teilweise schwierig war.

Der ursprüngliche Plan, der für den Wettbewerb eingereicht worden war, konnte aufgrund von wirtschaftlichen, finanziellen, politischen und räumlichen Gründen nicht so umgesetzt werden. Er wurde aber letztendlich in den Plan des heutigen Olympiaparks integriert.

Fuer die Errichtung der Sportstaetten wurden verschiedene Materialien benoetigt, die teilweise auch importiert wurden, wie zum Beispiel Holz aus Sibirien und China.

Insgesamt ging es der Stadt Rio darum, kein Geld für Stätten auszugeben, die nach den Spielen nicht mehr gebraucht werden würden. So sollten zum Beispiel die Gebäude, die aus öffentlichen Geldern finanziert wurden, in Schulen und Trainingscenter umgewandelt werden. Der Plan war, nachhaltig zu handeln.
Die Architektin Monique Arraes erwähnte erstmals die Mischfinanzierung durch private Investoren, Stadt und Staat, die von Anfang an zum Ziel hatte, die Ausgaben der öffentlichen Hand zu minimieren. Die nachhaltige Nutzung der Olympischen Stätten sollte auch durch den Abbau und Wiederaufbau von Gebäuden erreicht werden (der Wiederaufbau fand größtenteils noch nicht statt).

 

Erkenntnisse für unser Projekt:

Aus dem Vortrag der Architektin, wurde uns klar, wie streng die Auflagen und Richtlinien des IOC für die Sportstätten der Olympischen Spiele sind und wie schwierig es ist, diese umzusetzen.

Auch wurde uns klar, dass es in so einer riesigen Stadt wie Rio schwierig ist, die passenden Bauflächen für die Sportstätten eines so großen Sportevents zu finden.
Uns wurde auch klar, dass der ursprüngliche Plan der Stätten aus externen Gründen nicht immer so umgesetzt werden konnte, wie geplant.

Aufgrund der bestehenden Verkehrsprobleme und des unzureichenden Ausbaus des ÖPNV wurden während der Spiele die Schulen geschlossen.

Insgesamt gab es große Abweichungen zwischen dem ursprünglichen und dem realisierten Bebauungsplan, was v. a. durch finanzielle Probleme, nicht eingehaltene Zeitpläne, unklarer Zuständigkeiten sowie der Wirtschaftskrise in Brasilien verursacht wurde.

Ein großer Streitpunkt ist das Velodrom: es gab bereits vorher eines, das den Ansprüchen des IOC nicht genügte. Das Holz für die Fahrbahn wurde aus Sibirien importiert und die Wartungskosten sind langfristig immens hoch.

Eingenommene Perspektive:

In der Runde bestanden geteilte Meinungen. Während die Architektin eine klare positive Perspektive auf ihr Projekt hatte, waren die Dozenten eher kritisch. Der Grund dafür war unter anderem, dass sie wegen der finanziellen Probleme als Folge der Olympischen Spiele derzeit nicht bezahlt werden. Das Problem an der Mischfinanzierung ist nun, dass eine nachhaltige Nutzung zum Teil dadurch blockiert ist, dass private Unternehmen den „Daumen“ auf Land haben.

Lösungsansätze – Blick in die Zukunft:

Bei zukünftigen Olympiaden sollte man bei der Planung mehr auf die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit achten.
Eine Möglichkeit wäre beispielsweise eine räumliche Aufteilung der Olympischen Spiele. So könnten die verschiedenen Disziplinen in unterschiedlichen Ländern ausgerichtet werden, je nach vorhandener Ausstattung. Neben einer „Entkommerzialisierung“ und einer Verkleinerung der Olympischen Spiele könnte dies ein Lösungsansatz sein.

 

 

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